SLB Logo
  • © SMS
  • © SMS
06.08.2025

Impfbeihilfen für Tiergesundheit

Gespräch mit Sozialministerin Köpping nach monatelanger Forderung

Der Schutz vor Tierseuchen ist nicht nur eine Frage der Tiergesundheit – er ist auch aktiver Verbraucherschutz. Nach monatelangen Bemühungen und einem Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer fand am 6. August 2025 endlich ein Fachgespräch mit Sozialministerin Petra Köpping, Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch, Vertreterinnen und Vertretern des Sächsischen Landesbauernverbandes, des Sächsischen Rinderzuchtverbandes sowie des Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Einführung von Impfbeihilfen zum Schutz der Tiere und der Verbraucher.

Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, neue und wiederkehrende Tierseuchen sowie ein steigender wirtschaftlicher Druck auf landwirtschaftliche Betriebe stellen die Tierhaltung in Sachsen vor enorme Herausforderungen. Krankheiten wie die Blauzungenkrankheit oder Lumpy-Skin-Disease gefährden nicht nur Tierbestände, sondern bringen auch hohe wirtschaftliche Verluste mit sich.

Eine effektive und flächendeckende Impfung kann hier einen entscheidenden Unterschied machen – vorausgesetzt, sie wird frühzeitig und breit angewendet. Genau hier setzen die geforderten Impfbeihilfen an: Sie sollen Tierhalter finanziell entlasten und gleichzeitig Anreize schaffen, um die Impfbereitschaft zu erhöhen.

Thomas Thiele, Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, betont:
„Klimawandel, globale Handelsströme und politische Entscheidungen beeinflussen direkt die Tiergesundheit. Die steigenden Temperaturen fördern das Auftreten neuer Krankheiten und erhöhen die Anfälligkeit unserer Tiere.“

Trotz sinkender Kuhzahlen erzielt die sächsische Milchviehhaltung dank guter Züchtung weiterhin hohe Milchleistungen. Gleichzeitig fehlen Schafe, die für Deichpflege und Hochwasserschutz unverzichtbar sind. Die Impfdichte ist aktuell besorgniserregend niedrig: Schätzungen zufolge sind nur etwa 50 Prozent der Kühe, 20 Prozent der Schafe und fünf Prozent der Ziegen in Sachsen geimpft – ein Risiko für Tierbestände und Verbraucher.

„Nur mit gezielter Unterstützung durch Impfbeihilfen können wir die Tiergesundheit nachhaltig sichern und zugleich unsere Lebensmittelproduktion schützen“, so Thiele.

Im Gespräch wurde vereinbart, die Impfbereitschaft bei Tierhaltern und Tierärzten zu steigern sowie sächsische Regelungen mit anderen Bundesländern zu harmonisieren. Die Prüfung von finanziellen Beihilfen für Impfungen – insbesondere gegen die Blauzungenkrankheit – soll nun intensiviert werden.

Die Beteiligten waren sich einig: Nur durch vorausschauende Maßnahmen lassen sich Tierwohl, landwirtschaftliche Stabilität und Verbrauchersicherheit langfristig sichern. Sachsen hat in der Vergangenheit – etwa bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest – gezeigt, dass entschlossenes Handeln wirkt. Doch neue Bedrohungen machen deutlich: Vorsorge ist unerlässlich.

Ansprechpartner
© fotografieren24

Diana Henke

Hauptgeschäftsführerin
Telefon0351 262536 19
Mobil0172 3535262